GIN FAQ – Wissenswertes über Gin
Was ist Gin?
Laut Gesetz muss ein Gin zwei Kriterien erfüllen. Er muss Wacholder enthalten und mit „Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs“ erzeugt werden. Das heißt, dass man jede Art von natürlich hergestelltem Alkohol für die Mazeration der Kräuter verwenden darf (zb.: Getreidebrand, Weinbrand, Fruchtbrand, Rum etc.)
Innerhalb der groben Bestimmungen wird Gin dann noch in unterschiedliche Qualitäten eingeteilt:
Beim London Gin, der höchsten Qualitätsstufe, müssen die natürlichen Pflanzen im Alkohol mazeriert (=angesetzt) und danach alles gemeinsam noch einmal destilliert werden. Es darf keinerlei Aroma, Farbstoff oder Zucker zugesetzt werden. Auch unser HANDS ON Gin ist gesetzlich gesehen ein London Gin.
Bei Distilled Gin werden neutralem Ethanol mit 96% Alkohol Botanicals hinzugefügt und anschließend nochmal destilliert. Der Wacholderton muss dabei dominant sein.
Spricht man nur von Gin, dann muss der Alkohol nicht zwingend noch einmal destilliert werden. Hier reicht es, die Botanicals anzusetzen und anschließend wieder zu entfernen.
Seit wann gibt es Gin?
Im 13. Jahrhundert fand man die erste urkundliche Erwähnung von GENEVER – Medizin (für Nierenleiden, Magenschmerzen, Gallensteine)
Genever ist ein Vorläufer des Gins und wurde durch Eroberer von Holland nach Großbritannien gebracht. Die älteste Rezeptur ist aus dem 16. Jahrhundert.
Warum ist Gin jetzt so modern?
Dadurch, dass nur Wacholder als Grundzutat vorhanden sein muss, steht der Kreativität der Produzenten nichts im Wege und so können unglaublich viele Gins entstehen, die trotzdem meist eigenständig im Geschmack sind. Und vielleicht ist es eben diese Vielfalt, die Gins gerade so modern macht – aber ganz genau wissen wir es leider auch nicht.
Wie trinkt man Gin am besten?
Zuerst ein kleiner Schluck pur (ohne Eis), danach nach Lust und Laune weitermixen. (Tonic, Soda, Gingerbeer, mehr Gin, …)
Was sagt der Geruch über die Qualität des Gins aus?
Der Geruch muss einem in primär einmal immer subjektiv gefallen. Weniger hochwertigen Gin kann man durch unangenehm riechende Fehltöne oder stechende Alkoholnoten erkennen. Dabei gilt jedoch zu beachten, dass gerade höherprozentige Gins in großen Gläsern anfangs sehr alkoholisch riechen.
Wichtig für richtiges Riechen ist, gerade große Gläser nicht zu sehr zu schwenken sondern die Nase lieber ins ruhige Glas zu stecken. Und wenn man sich die Zeit nehmen kann und will sollte man dem Gin 3-4 Minuten im Glas geben – erst dann entfaltet er sein feinstes Aroma.
Gibt es etwas was man nicht machen darf beim Gin trinken?
Es ist ein Produkt das Spaß machen soll, deshalb ist (fast) alles erlaubt. Es gibt kein richtig oder falsch – gut ist was gut schmeckt.
Wie genieße ich Gin Tonic richtig?
Gewünschte Menge Gin (2 cl, 4 cl, 6 cl) in ein Glas mit viel Eis geben (je mehr Eis, desto langsamer schmilzt es) und mit Tonic aufgießen. Nach Belieben mit Früchten oder Kräutern garnieren.
Was ist die beste Gin und Tonic Kombination?
Um dem Gin eine Bühne zu geben, ist es wichtig kein zu intensives Tonic zu verwenden. Ansonsten empfehlen wir in einer Runde einfach jedem eine andere Mischung zu geben und sich dann durchzuprobieren. So kann jeder individuell entscheiden, welches ihm gerade am besten schmeckt. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass wir je nach Tages- bzw. Jahreszeit und auch je nach Laune immer etwas anderes am besten finden.
Falls ihr Interesse an ein paar möglichen Kombinationen habt, schaut doch einmal auf https://www.youtube.com/HANDSONGin
Auf unserem Youtube-Kanal haben wir für euch jede Woche ein neues Tonic verkostet.
Wer hat Gin erfunden?
Wer den Gin als solches erfunden hat ist ungewiss, aber der holländische Physiker Franziskus Sylvius de Bove wollte mitte des 17. Jahrhunderts eine Spirituose erzeugen, die den Verdauungstrakt anregt und einen effektiven Gegenpol zu süßen und fettigen Speisen bietet. Er kreierte einen Wacholder-Branntwein und leitete ihn vom lateinische Wort Wacholder ab: „luniperus“, oder holländisch: Geniève –> Genever.
Allerdings gibt es Quellen, die schon früher von einem ähnlichen Getränk sprechen.
Warum ist Gin Tonic blau?
Gin schimmert aufgrund des Chinins im Tonic im UV-Licht blau. Das ist oft in Lokalen oder in Bars mit Schwarzlichtlampen der Fall.
Warum trinkt man Gin Tonic mit Gurke?
Man kann sagen, dass dafür die schottischen Gin Produzenten von „Hendricks“ verantwortlich waren. Rosen und Gurken sind ihre Signature-Botanicals und sie zelebrieren seit Jahren den Tag der Gurke.
Wie lange ist Gin haltbar?
Gin ist aufgrund des hohen Alkoholgehaltes grundsätzlich unbegrenzt haltbar. Es kann aber sein, dass die Geschmacknuancen einzelner Botanicals mit der Zeit verloren gehen, deshalb empfiehlt es sich Gin eher frisch (innerhalb der ersten 1-3 Jahre) zu trinken und nicht zwingend in der Flasche zu reifen.
Anders ist die Sache bei fassgelagertem Gin. Dieser ist häufig schon bei der Abfüllung mehrere Jahre alt und birgt daher eine von Grund auf andere Geschmacksfülle.
Was bedeutet das „dry“ im „dry Gin“?
Dry bedeutet ähnlich wie beim Wein trocken – also ohne die Verwendung von Zucker.
Was ist ein guter Gin?
Ein guter Gin sollte in unseren Augen sowohl pur als auch in gemixter Form gut schmecken. Darüber hinaus ist es uns als naturnahen Produzenten auch wichtig, möglichst unverfälschte Aromen und sauberes Handwerk zu ehren. Daher wird unser HANDS ON Gin als „London Dry Gin“ mit ausschließlich frischen Zutaten produziert.
Welcher Gin schmeckt am besten?
Natürlich unser HANDS ON Gin ;-)
Was darf – außer Wacholder – noch in den Gin?
Vieles!
Aufgrund der Tatsache, dass nur Wacholder als Grundzutat in den Gin MUSS, gibt es Millionen Möglichkeiten. Das ist mit Sicherheit ein Mitgrund, weshalb es so viele Gin-Produzenten gibt. Diese große Anzahl an Möglichkeiten lässt eine große Vielfalt an Geschmacksbildern zu.
Welche Botanicals werden oft verwendet?
Neben Wacholder werden häufig Zitronenzesten, Angelikawurz, Koriandersamen, Kurkuma, Orangenschalen, Kamille, Holunderblüten, Zitronengras, schwarze Johannisbeeren, Koriander, Lavendelblüten, Limetten, Grapefruit, Fichtensprossen, Akazienblüten, Hagebuttenschalen und viele viele mehr verwendet.
Wie viel Botanicals werden meist verwendet?
Auch hier gibt es grundsätzlich keine Bestimmungen. Oft reicht eine Handvoll sorgfältig ausgewählter Essentials (*zwinker-zwinker*) aus um großartigen Geschmack zu erzeugen. Die meisten Produzenten verwenden jedoch um die 20 verschiedenen Zutaten.
Welche Botanicals werden beim HANDS ON Gin verwendet?
Wir verwenden nur fünf essentielle Zutaten: Wacholder, Zitronengras, schwarze Ribisel, Orangenschalen und Koriander. Alle frisch und von Hand verarbeitet.
Welcher Grundalkohol bildet die Basis des HANDS ON GINs?
Wir verwenden weißen Rum als Mazerationsbasis. Nach langen Tests mit Maisbrand, Weizenbrand, Weinbrand, Agrarsprit und eben weißem Rum hat sich Letzterer für uns am meisten bewährt. Weniger wegen des Geschmackes, sondern vielmehr weil er zu einer unglaublich weichen Cremigkeit am Gaumen führt.
In welcher Form werden die Botanicals im HANDS ON GIN verarbeitet?
Wir verwenden nur frisch verarbeitete Zutaten für unseren Gin. Das stellt für uns natürlich einen großen Mehraufwand dar (die meisten Produzenten verwenden nur getrocknete Botanicals) und ist sicher eines unserer Alleinstellungsmerkmale.
Die Wacholderbeeren im Mörser zerstampft.
Die Johannisbeeren von Hand zerquetscht.
Das Zitronengras mit einem Küchenhammer angequetscht und dann mit einem Brotmesser geschnitten.
Der Koriander frisch (hält sich nur max. 2 Tage) kleingehackt.
Die Orangenschalen mit einer Käsereibe von der Frucht getrennt.
Welches Tonic passt am Besten zum HANDS ON GIN?
Wir würden uns niemals auf ein Tonic festlegen, da jedes seine eigene Komplexität vorweist.
Ein Tonic ist für uns immer Wetterabhängig, es spielt für uns auch eine Rolle, ob man gerade auf der Terrasse sitzt oder in einer Bar und wie die persönliche Stimmung ist.
Wie viel Prozent Alkohol hat der HANDS ON GIN
46,5 % Vol.
Etwas kräftiger als die meisten anderen Gins, da wir bewusst das Aroma konzentrieren wollten. In den meisten Fällen wird er ja doch gemischt. Und durch die Verwendung von weißem Rum als Grundalkohol merkt man eigentlich nur sehr wenig von seiner Stärke.
Wo kommen die Botanicals vom HANDS ON GIN her?
Der Wacholder aus Italien, das Zitronengras aus Vietnam oder Thailand (von der Chinesin unseres Vertrauens am Wiener Naschmarkt), die Orangen aus Süd-Spanien (vom Zitrusfrucht-Tandler unseres Vertrauens) und Koriander sowie Ribisel aus der Steiermark (AT).
Wie wird Gin/HANDS ON GIN hergestellt?
Als erstes muss man den Grundalkohol fertigen / bekommen. Bei uns wird hierfür südamerikanische Bio-Melasse doppelt destilliert und es entsteht weißer Rum. Allgemein ist jeglicher natürliche Alkohol erlaubt – häufig wird auch einfach 96%iges Ethanol verwendet.
Dann werden bei uns (siehe London Dry Gin) die Kräuter unterschiedlich lange im Alkohol angesetzt (die sogenannte Mazeration).
Im Anschluss werden Alkohol und Botanicals gemeinsam noch einmal destilliert.
Das hier erhaltene Destillat ist ungefähr 70% stark und muss vor dem Trinken mit Quellwasser auf unsere angenehmen 46,5% verdünnt werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Spirituosen benötigt Gin theoretisch keine Lagerzeit. Unsere Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass unser HANDS ON erst nach 8-12 Wochen seine volle Harmonie und Geschmackskraft erreicht. Daher darf er vor der Abfüllung noch ein paar Monate in unserem Keller in Edelstahltanks entspannen.